Die sieben Freuden des edlen Herrn Parzival (Kreid)

Was Wolfram von Eschenbach uns verschwieg …

In diesem Buch wird Parzival entblättert. Er wird aus seiner Zeit geholt.

Er wird über alle Zeiten gestellt.

Er wird in Turbulenzen gestürzt.

Wie kommt er aus den Misslichkeiten heraus?

Wie wird das Kind zum Ritter, der Ritter zum Frauenhelden, der Frauenheld zum Ehemann, der Ehemann zum Höfling, der Höfling zum Pilger und der Pilger zum Gralskönig? Und wie ergeht es ihm als Gralskönig? Das hat uns Wolfram von Eschenbach verschwiegen. Hier können Sie es nachlesen.

 

 

Die sieben Freuden des edlen Herrn Parzival, Harald W. Kreid, 234 Seiten, gebunden, 21,40€

Artikelnummer: 978-3-03830-653-5 Kategorie:

21,50

6 Bewertungen für Die sieben Freuden des edlen Herrn Parzival (Kreid)

  1. Walter Howadt

    Ich bleibe bei meinem Kriegsnamen für Dich. Nur ein Parzival reinster Torheit ist so eines Werkes fähig! Dem göttlich gottesfürchtigen Gralsepos des Wolfram (und damit dem Wagner und seinem Weihspiel gleich mit!!!) haust Du einfach noch eins drauf! Einen Schelmenroman vom feinsten. Genau genommen ist es ein Universalkunstwerk: von den Kalifen über die Rittersleut und Candide zum Club of Rome bis Kreisky und vieles andere mehr. Und ein Festival der Wortspiele, Freudenfeuerwerk der Reime, Anfangs-, Binnen-, Schluß- und Stabreime. Blödelei auf höchstem Niveau. So manche Passage hat mich an Farkas und Waldbrunn erinnert. Sprachwitz und Hirn fehlen heute bitterst. Heutige Staatskünstler schwingen Ideologiekeulen auf Bestellung ihrer Ernährer und wollen sie als Humor verkaufen: a trauriger Witz. Also hast Du Dich daran gewagt, die Parzivale und Parsifale zu entzaubern. Verklärung löst sich auf. Bei der fünften wie der siebenten Freude vermag ich eine gewisse Hintergrunderfahrung aus deiner Zeit im Dienste des Staates zu erahnen… Bei den anderen Freuden bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob sie so freudig waren. Die Produktion der sieben Lohengrine wohl schon. Aber, sollte Sheherazade auf die tausendundeine Nächte tatsächlich bestanden haben, so wär’s vielleicht schon Qual? Auch sonst sind Deine Freudensbotschaften für unseren Helden oft trüben Wassers, einmal jauchzend und zehnmal fast verhungert… Dein Werk empfehle ich auf jeden Fall allen Wolframianern und Wagnerianern zur Vervollständigung ihres genauso wahren Sachverhalts und zur Ernüchterung. Du könntest unter dem Pseudonym Harival mit Deinen beiden Vorgängern sozusagen ein gralshältiges Dreigestirn bilden. Kurzgefaßt: Blödelei allerhöchster Intellektualität und Sprachkunst – und ohne Anspruch auf Unrichtigkeit der Erkenntnisse!

  2. Mag.Eva Galathovics

    Ewig Gültiges, das meisterliche Verweben unserer „Krise“ mit der Gralsreichskrise, die Sprachschöpfungen, Wortspiele,Paradoxa machen die Lektüre zu einem exquisiten Vergnügen.Zudem ist es eine perfekte Persiflage, gerade aus heutiger Sicht, auf das Bildungsbürgertum, die Geisteswissenschaften im allgemeinen, ihre Überheblichkeit, das aufgeblasene deutsche Selbstverständnis als der einstigen edlen Ritterschaft.Und wie gelingt dem Autor die perfekte Persiflage? Das ist eine reiche Palette an literarischen Kunstgriffen, das Amusement des Lesers immer inbegriffen. Das Wörtlichnehmen sinnentleerter Begriffe, Phrasen,Metaphern; Gemeinplätze werden als solche blossgestellt, in ihre Bestandteile heruntergebrochen und damit ad absurdum geführt oder mit neuem Sinn belegt, Wörter in unpassenden Kontext gesetzt, hohes Pathos in banales Umfeld gestellt, neue Wortbildungen geschaffen, wie „Stämmlinge“, „die sieben Lohengrine“, die unweigerlich an die sieben Zwerge erinnern und dazu noch grinsen oder greinen. Das Bild der sieben Kinder, die “ im Manne erwachen“ – eine köstliche Idee: Der Begriff der Couvade geisterte einst durch die Lehrstühle. Einbeziehung von Dialekt in hehren Momentenwie der Stammsitzsuche; mitelalterliche topoi neben modernen ergibt Absurdes; Wortspiele mit ähnlich klingenden Wörtern; Alliterationen, die das Pathos der Lächerlichkeit preisgeben…Der Leser ist begeistert über die sprühende Fülle an geistreichen Einfällen und geniesst seine aktive Rolle als schmunzelnder Entlarver.

  3. Dr. Felix Zerbes

    Und jetzt darf ich Dir ein wirklich ehrliches Kompliment machen … Es ist da wie dort der klassische Entwicklungsroman, bei Deiner „Fassung“ könnte man aber durchaus auch Anlehnungen an die Schelmenromane entnehmen. Ob es mir gefällt? Ganz ehrlich und ohne höfliche Übertreibung. Von „Anbeginn zu Anbeginn“ eine enorme bezaubernde und auch frivole künstlerische Vergewaltigung der Sprache – eine geniale Meisterleistung und beste Unterhaltung. Häufig ist der Text und seine Struktur (persistente Wiederholungen z.B.) geradezu zum Wiehern und viel sympathischer als die Experimente einer gewissen Nobelpreisträgerin. So etwas in dieser Form hätte ich Dir nicht ohne Weiteres zugetraut. Chapeau!Postskript:Da ist mir noch aufgefallen, was ich noch herausstreichen muss: Deine blühende Phantasie, die Du dank Deines unglaublichen Wortschatzes, insbes. Deiner „lexikophilen“ Beherrschung des gesamten Schatzes an Sprichwörtern und perseverierenden Redewendungen bis hin zu sarkastisch gehobenen Gemeinplätzen virtuos beherrscht. Bravo!

  4. Benita Ferrero-Waldner

    Ich lese jeden Abend im „Parsifal“ und komme aus dem Staunen nicht heraus, was Deine Kreativität und Ironie, Sarkasmus etc. betrifft.

  5. Dr. Dagmar Klepp

    Versuch einer Evaluation!
    Schon lange vor Dir haben sich namhafte Autoren dieses legendenumwobenen Themas angenommen. Mythenumrankt und geheimnisvoll bewegt sich die „Story“ durch die Jahrhunderte und interessiert noch heute. Die außergewöhnliche Karriere des Parzivals vom Reinen Tor zum Gralskönig bleibt spannend.
    Wie wir aus den verschiedensten Quellen wissen beginnt die Geschichte im Morgenland und endet im Abendland.
    Wenn Joseph von Arimathea diese ominöse Schale nicht geraubt hätte, gäbe es keine Romane und schon gar keine Oper vom größten aller Meister!
    Es waren Chretien de Troyes und Wolfram von Eschenbach, die sich im Mittelalter dieses Stoffes annahmen und mit ihren Erzählungen die nach Abenteuern lüsterne Menschheit beglückten.
    In Richard Wagners Bühnenweihespiel findet das Thema um den Hl.Gral im späten 19.Jhd. einen neuen Höhepunkt!
    Aber das weißt Du natürlich alles!!
    Deine kühne Idee war jene, einen neuen, einen Parzival Modern, zu erschaffen.
    Und das ist Dir wirklich gelungen.
    Allein die gewählte Schreibtechnik, nach Gertrude Stein, auf die Gross- und Kleinschreibung zu verzichten und ebenso auf die Satzzeichen, verblüfft und fordert den Leser. Du entschädigst ihn dafür mit nicht endenwollender Kreativität, mit grandiosen Wortschöpfungen und mit beispiellosemWitz und Humor.
    Deine umfassende literarische Bildung leuchtet aus jedem Satz, Deine geschickt gewählten Zitate kann natürlich nur der ebenso gebildete Leser verstehen! Aber wenn man versteht, dann ist das Buch von A bis Z das reinste Vergnügen!
    Dein Parzival wendet sich auf seinem Lebensweg lieber den Freuden als den Leiden der Menschheit zu. Es hätte ihm sicher besser gefallen wenn seine Mutter „herzefreude“ geheißen hätte. Den Namen seines Vaters Gamuret erfährt er erst spät wie auch die Zusammenhänge seiner Sippe.
    Nun auch Dein Parzival verlässt die Mutter und wird zum fahrenden Gesell.
    Er trifft Wesire, Kalifen, Kadis und Muezzine. Er begegnet Barbieren und sogar Aladin mit der Wunderlampe. Die wohl angenehmste Begegnung war die mit der schönen und klugen Scheherezade!
    Sicherheitshalber stellst auch DU Deinem Protagonisten den Ritter Gurnemanz zur Seite, der ihn mit guten Ratschlägen eindeckt. Ohne Gurnemanz keine Gralserzählung!

    Ohne Gurnemanz keine Hausstandsgründung!
    Wie auch die Männer heutzutage muss sich Parzival alles hart erkämpfen. So erringt er ein holdes Weib mit dem gspassigen Namen Kondwiramurs. Dieser dichtest Du 7 Söhne an, Donnerwetter gleich 7 Lohengrine!!! Eine kühne Idee, wohl getragen vom Gedanken, dass man der Söhne nie genug haben kann!
    Die Zahl sieben ist eine magische. Das fängt mit den Plejaden an und zieht sich über die 7 Weltwunder,die 7 Todsünden, über die 7 Zwerge über den 7 Bergen, über den Siebenschläfer hin bis zum 7. Himmel der Liebe. Dort hält sich Dein Parzival besonders gerne auf. Ich verstehe ihn!
    Aber einen reisenden Ritter kann selbst der angenehmste heimische Herd, selbst die schönste und klügste aller Ehefrauen nicht halten. Man hat Bedeutenderes vor, die Aufzucht der Söhne überlässt man anderen. Man möchte Karriere machen, so muss man raus in die Welt!
    Parzival reist sehr gerne. Besonders wertvoll ist ihm die Begegnung mit den smarten englischen Rittern. Die Bekanntschaft mit King Arthur und seinen berühmten Knights kann nur von Vorteil sein! Lancelot und Guinevere begeistern ihn total.
    Aber das so agreeable life am Engl. Hofe hält ihn nicht.

    Die Pilgerfahrt beginnt und er reist von Burg zu Burg auf der Suche nach seiner Bestimmung. Erst das Meeting mit der Zauberin Kundrie öffnet ihm die Augen über seine Sendung und Bestimmung. Wie wichtig doch wir Frauen für die Männer sind, um sie auf die richtigen Pfade zu lenken !!!!!
    Eine Deiner kühnsten Ideen ist die letzte Prüfung auf der Pilgerfahrt, die Begegnung mit Mephisto. Obwohl er Faust I und Faust II nicht kennen konnte, besteht er glänzend !
    In Gestalt eines Dominikanermönchs erscheint ihm der Teufel. Gewitzt durch die literarische Intelligenz seines Schöpfers verkauft er ihm seine Seele nicht.
    Geleitet von Trevrizent und bestärkt durch seine Weisungen setzt er die Suche nach der Gralsburg fort. Und er findet den Tempel des Grals samt seiner Ritterschaft. Wer hätte je daran gezweifelt!!
    Der Gral erscheint und taucht die Welt in Glanz und Licht. Amfortas ist von seinen Leiden befreit und alles ist eitel Wonne. Oder doch nicht??
    Während bei Deinen Vorgängern die Geschichte hier endet, stellst Du noch Vermutungen über Parzivals Alter und sein Ende an Diese sind heiter und skurril. Allerdings werden alle möglichen Varianten als unangemessen verworfen! Tatsache ist, der Gral ist verstimmt und stellt seine heilbringende Tätigkeit ein .Das Ende liegt weiterhin im Dunklen!
    Dein Buch hat uns eine neue Version eines Mannes beschert, der sein Leben durchaus genossen hat, eben ein bisserl Tannhäuser. ein bisserl Tristan und ein bisserl Ritter!
    Danke für soviel Lesevergnügen, ich ziehe den Hut und sage Kompliment!
    Herzliche Grüsse
    Dr. Dagmar Klepp

  6. Dr. Werner Köffler, Botschafter i.R.

    was mich an deinem buch begeistert hat
    du bist ein echter literat
    sprache ist für dich beides ernst und spiel
    jonglierst sie mit witz und mitgefühl
    mit viel list und mit geschmack
    treibst du persiflage schabernack

    schabernackiaden fliessen
    wenn sie einem wiffen geist entspriessen
    abgedroschne phrasen balancierst du mit geschick
    brichst ihnen sprachgebräuchliches genick
    wiener sleng, englisch französisch schmiegen sich ein
    wortwahl soll nicht diplomatisch sein

    kann parzival nicht hoch genug einschätzen
    lesen gereicht mir zum ergötzen
    was für weltenwetter zieht auch auf
    freu mich jeden abend drauf
    warte auf dein nächstes buch
    diesmal ohne stallgeruch

    bravo
    Dr. Werner Köffler, Botschafter i.R.

Füge deine Bewertung hinzu